Comic Con Bericht 2016

„Mal eine Ausstellung, bei der wir nicht die Verrücktesten sind“

von Wolfgang Nogger

ComicCon, was ist ComicCon?

Was auch immer: eine Ausstellung in der Stuttgarter Messe wollte ich mir nicht entgehen lassen. Und meine Wimmelburg dorthin zu transportieren – das klang nach Heimspiel.

Aber was ist ComicCon? Immer noch egal, denn die Münchner LEGO® Fans, organisiert im Verein „Bricking Bavaria e.V.“, hatten uns zur Teilnahme aufgerufen, und dem Ruf wollte ich doch gerne folgen.

Nur drei Tage vor der Ausstellung hat mich die Neugier dann doch zu arg geplagt, und ich habe mich durch das WWW gegoogelt: Ich dachte: Ach ne jetzt, erwachsene Menschen, die sich als Comicfiguren verkleiden? Freiwillig? Kostüme, Schminke auftragen und Körpersprache imitieren? Mit riesigem (Kunststoff-)Hammer, Schilden, Bögen und Schwertern herumlaufen, womöglich mit einer Waffenkontrolle am Messeeingang? Die Rede ist von sogenannte Cosplayern. Was soll das denn – wo sollte ich da hingeraten!?

Ich war erst mal sprachlos.

Am Freitag war dann Aufbau. Beeindruckt von den riesigen Messehallen, in die man mit seinem Auto auch direkt an den Ausstellungsstand hätte fahren können, habe ich meine Burg aufgebaut und mir schon mal erste Eindrücke von den anderen Modellen geholt.

Am Samstag ging‘s dann morgens los, und die Halle füllte sich sehr schnell. 50.000 Besucher kamen wohl über die zwei Tage verteilt. Die Schlange vor den Kassen war richtig lang, und in den Gängen der Halle durfte man keine Raumangst haben. Es – war – voll.

Und die Cosplayer? Sind alles nette Leute: Der Warhammerkrieger ist im wahren Leben vielleicht Beamter – und das Supergirl Floristin?

Die meisten Trolle, Elfen, Krieger, Mangas und sonstige, mir völlig unbekannte Figuren, bauen sich mit viel Aufwand und Herzblut ihre Kostüme selber. Ich war erstaunt und beeindruckt zugleich, wie die ihr Hobby ausleben und Zeit und Energie hineinstecken. Und schnell bemerkte man, dass auch die Comic-Fans von unseren Modellen absolut begeistert waren und nachvollziehen konnten, wie und warum wir so viel Zeit mit unserem Hobby verbringen. Kommt selten vor, dass ich so viele Gespräche mit sachkundigem Publikum führen konnte. Alle Modelle kamen gut an; es gab keine Finger, auf die man klopfen musste, denn alle, ausnahmslos alle, haben auf unser LEGO® aufgepasst. Das war trotz der Enge und den fehlenden Absperrungen doch eine sehr entspannte Ausstellung.

„Die erste Ausstellung, bei der wir nicht die Verrücktesten sind“ wurde dann auch unter den AFOLs zum beliebten Satz.

Und eines ist klar: Nächstes Mal will ich wieder dabei sein. Auf Wiedersehen am 1. und 2.Juli 2017! Dann  mit „Schwabenstein 2×4 e.V.“ als Veranstalter des LEGO Teiles.